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Resiliente Organisationen im Kontext von Transformationsprozessen

Resiliente Organisationen im Kontext von Transformationsprozessen im Rahmen der Veranstaltungsreihe:

„Transformationsprozesse begleiten und gestalten“ findet am Freitag, 10. Februar 2023 von 12 Uhr bis 16 Uhr 30 am Campus Dieburg im Raum F14 / 042 eine gemeinsame Abschlussveranstaltung statt, die sich mit aktuellen Fragestellungen zur Organisation und zum Management von Unternehmen im 21. Jahrhundert beschäftigt.

Ebenso soll aufgezeigt werden das Hochschulen auch von den aktuellen Entwicklungen und den Phänomenen der VUCAWelt stark betroffen sind und die Ausrichtung in den Bereichen Forschung und Transfer maßgeblich durch neue Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformation geprägt werden. Wie kann vor diesem Hintergrund die Hochschule Darmstadt ihre eigene Resilienz entwickeln und fördern?

Resilienz als neues Leitbild für das Management

Mehr und mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Entwicklungen in der VUCA-Welt
und die Herausforderungen der sozial-ökologischen Transformationsprozesse mit den klassi-
schen Managementkonzepten und ihrer starken Orientierung auf die Effizienz-Rationalität
nicht zu bewältigen sind. Das Konzept der Resilienz als dynamische Kompetenz von Organi-
sationen („multi-level, dynamic capability“, Ma/Xiao/Yin, 2018) scheint dagegen immer mehr
zu einem neuen Leitbild für das Management von Unternehmen im 21. Jahrhundert zu wer-
den. Resilienz (und Neugier) werden deshalb auch einen wichtigen Eckpunkt bilden, wenn es
darum geht, Konzepte für eine „Neue BWL“ zu diskutieren und zu entwickeln.
Insgesamt sechs Studierenden-Teams aus den Modulen „Leadership and Changemanage-
ment“ (BWL M.Sc.) und „Fallstudienmanagement“ (WING M.Sc.) haben sich dem Thema der
organisationalen Resilienz im Kontext von Transformationsprozessen aus verschiedenen Per-
spektiven gewidmet. Diese werden im Rahmen einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung
am 10. Februar vorgestellt und diskutiert.

(1) Die Kraft der Krise: Wie man aus Herausforderungen neue Stärke gewinnen kann
Am Beispiel der aktuellen Energiekrise werden die beiden grundlegenden Dimensionen der
Resilienz aufbereitet: Die Widerstandskraft („skills in the face of threat“ – „ability to bounce
back”) und die Kraft zur Erneuerung („grow with challenges“ – capability zu transform“). Im
Rahmen dieses Beitrags wird zunächst der Umgang mit historischen Krisen in Deutschland
analysiert und es werden anschließend Vorschläge zum Umgang mit der aktuellen Energie-
krise entwickelt. Diese umfassen Konzepte zur Erlangung einer „dynamischen Autarkie“
ebenso wie erfolgversprechende Ansätze zur Nutzung der sich aktuell bietenden Chancen.


(2) Transformatives Lernen, psychologische Sicherheit und die wachsende Bedeutung von
Coaching in der Führung
Die digitale Transformation, aber auch die ökologische Transformation, stellen die Unterneh-
men ebenso wie die Gesellschaft als Ganzes vor große Herausforderungen. Die Verände-
rungsprozesse gehen in ihrer Geschwindigkeit und in ihrer Ausprägung oft weit über das Ge-
wohnte hinaus. Nicht selten entstehen deshalb Sorgen und Ängste bei den Beteiligten – es
wird der Verlust von Sicherheit beklagt und man verspürt die Gefahr, abgehängt zu werden.
Auf Basis von neuen Theorieansätzen und von Experteninterviews werden Konzepte zum
transformativen Lernen, zur psychologischen Sicherheit und zum Führen mit dem coachen-
den Ansatz vorgestellt. Sie sollen dabei helfen, die notwendige Innovationskraft und die Mo-
tivation zur Veränderung in den Unternehmen zu erhalten bzw. zu fördern.
 

(3) Wie können Unternehmen und Mitarbeitende die Transformation in der Automobilin-
dustrie bewältigen
Der Unternehmenszweck der Automobilindustrie definierte sich seit Jahrzehnten über die
Entwicklung, die Produktion und den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.
Aktuell steht die Schlüsselbranche der deutschen Industrie allerdings vor einer höchst an-
spruchsvollen Transformation. Angesichts der Klimakrise gilt es sehr schnell auf alternative
Antriebskonzepte umzusteigen. Zudem werden IT-Anwendungen immer wichtiger und man
wandelt sich zum integrierten Mobilitätsanbieter im Verbund mit anderen Angebotskonzep-
ten. Durch den gleichzeitigen Fachkräftemangel ergeben sich enorme Herausforderungen im
Bereich der Personalentwicklung. Die Entwicklung neuer Berufsbilder und die Vermittlung
neuer Qualifikationen werden zum strategischen Engpassfaktor. Der Beitrag entstand in en-
ger Zusammenarbeit mit der Audi AG und analysiert u.a. den möglichen Einsatz verschiede-
ner Formate der Personalentwicklung und des Coachings.
 

(4) Resilienz im Mittelstand: Wie können KMU erfolgreich Resilienz aufbauen und insbe-
sondere die Schwierigkeiten in der Supply Chain meistern
Die Zeiten der sich überschneidenden und simultan stattfindenden Krisen in der VUCA-Welt
bringen umfangreiche Herausforderungen mit sich und stellen insbesondere kleinere und
mittlere Unternehmen (KMU) vor immense Herausforderungen. Insbesondere in der Supply-
Chain von KMU, welche nicht das Maß an personellen und finanziellen Ressourcen wie Groß-
unternehmen bereitstellen können, verbergen sich enorme Gefahren für das Geschäftsmo-
dell. Eine entsprechend resiliente und zukunftsfähige Einbindung von KMU in die globalisier-
ten Märkte ist deshalb von grundlegender Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutsch-
land. Der Beitrag analysiert die neuen Rahmenbedingungen und stellt verschiedene Möglich-
keiten und Lösungsansätze vor – unter anderem wird dabei ein Konzept zur Know-how Ver-
mittlung und ein Ansatz zu erweiterten Kooperationsmöglichkeiten vorgestellt.

(5) Pro-Sumer-Genossenschaften als (neuer) organisatorischer Ansatz in der Energiewende
Die Energiewende stellt besondere Herausforderungen an die Energiewirtschaft. Neue Ener-
giequellen und Technologien verändern dabei auch das Verhältnis von Energie-Erzeugern
und Energie-Verbrauchern. Die Organisationsform der Genossenschaften ist diesem Zusam-
menhang eine sehr interessante Alternative. Sie erfährt im Kontext der sozial-ökologischen
Transformation einen neuen Bedeutungsgewinn und gilt – unter bestimmten Voraussetzun-
gen – als besonders resilient. In der Energiewirtschaft spricht man in diesem Zusammenhang
von sogenannten Pro-Sumer-Genossenschaften, die Strom und Wärme im Rahmen der ge-
nossenschaftlichen Gemeinschaft erzeugen, speichern, handeln und nutzen.


(6) Resiliente Hochschulen – Wie kann die Hochschule Darmstadt sich besser auf Krisen
vorbereiten und neue Entwicklungschancen nutzen
Auch Hochschulen sind von den aktuellen Entwicklungen und den Phänomenen der VUCA-
Welt stark betroffen. Zum einen hat insbesondere die Corona-Krise das Studium in Deutsch-
land grundlegend verändert und die Auswirkungen auf die Lehre werden derzeit intensiv dis-
kutiert. Zum anderen prägen die Herausforderungen im Rahmen der sozial-ökologischen
Transformation zunehmend die Ausrichtung in den Bereichen Forschung und Transfer. Im
abschließenden Beitrag der Veranstaltung wird deshalb herausgearbeitet, wie die Hoch-
schule Darmstadt selbst ihre Resilienz entwickeln und weiter fördern kann. Ein besonderer
Schwerpunkt wird dabei auf die drei Handlungsfelder Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Ge-
sundheit gelegt.
 

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf eine lebhafte Diskussion – während der Beiträge
und auch in den Pausengesprächen, beispielsweise im angrenzenden Café Zeitraum an unse-
rem Campus in Dieburg. Für Rückfragen erreichen Sie uns unter: werner.stork@h-da.de.

Zentrumssprecher

Thomas Pleil

Kommunikation Max-Planck-Straße 2
64807 Dieburg
Büro: F01, 119

+49.6151.533-69272
thomas.pleil@h-da.de

Geschäftsführerin

Rita Vas-Deuschel

Kommunikation Max-Planck-Straße 2
64807 Dieburg
Büro: F01, 202

+49.6151.533-60182
rita.vas-deuschel@h-da.de