Voranmeldung zur Konferenz gerne unter: kulturforschung.fbmd@h-da.de
Zur Konferenzreihe
Mit "Immersiven Medien" wird meist die Faszination verbunden, dem Rezipienten eine augmentierte bzw. virtuelle Eigenwelt zur Verfügung zu stellen und ihm zu ermöglichen, sich ihr vollständig hinzugeben und so seine Gefühle und Erfahrungen zu intensivieren. Ex\\Immersio ist eine Konferenzreihe, die seit 2020 gegen den Strich gebürstet werden soll: Ihr Name drückt eine Denkfigur aus, die einen kritischen, intellektuellen und künstlerischen Diskurs über den populären Begriff der "Immersion" führt und diesen allgegenwärtigen und überstrapazierten Begriff hinterfragt. Durch das Hinterfragen und die Analyse seiner Axiome und impliziten Annahmen strebt Ex\\Immersio nach kritischen künstlerischen und philosophischen Positionen und andere, vielleicht innovative Rezeptionsparadigmen.
Die Konferenzreihe richtet sich an Experten, die bei der kreativen Gestaltung mit sogenannten immersiven Technologien tätig sind. Ex\\Immersio versteht sich als ein Prozess der Identitätsfindung innovativer Medien jenseits einer bloßen immersive Vergegenwärtigung. Der fortlaufende Prozess basiert auf dem Austausch durch das Kennenlernen der gegenseitigen künstlerischen Praktiken und Diskursen. Zur diesjährigen Ex\\Immersio treffen sich europäische Experten, die sich z. B. mit der Entwicklung von 360°-Film, 3D-Audio, Augmented und Virtual Reality beschäftigen bereits zum fünften Mal.
Die kommende Ausgabe der Konferenz legt einen Schwerpunkt auf die Frage nach dem Verhältnis der immersiven Umgebung zu Besuchern und Publikum:
Bedeutet Immersion notwendigerweise mehr Inklusion für das Publikum?
Und, wenn ja, warum und wie? Auf welche Weise kann Immersion den uralten Wunsch des Individuums erfüllen, nicht nur "ertragender" Rezipient zu sein, sondern gleichberechtigter Partner in dem, was gezeigt und aufgeführt wird? Sind immersive Erfahrungen "freundlicher" zu ihren Zuschauern als frontale, da sie die Rezipienten von Anfang an mit einbeziehen und sie nicht nur als Rezipienten, sondern als Teilnehmende behandeln? Ist Immersion wirklich ein angemessener Begriff, um die Erfahrung des "Dabeiseins" zu beschreiben?
Inspiriert von Roy Ascotts Essay "Is There Love in the Telematic Embrace?" (1990), der die Auswirkungen des Einflusses von Computern und Kommunikationstechnologien bis hin zur Herstellung einer "telematischen Kultur" untersuchte, stellt das Symposion die Ausrufung einer "immersiven Kultur" in Frage.
Während der Konferenzsitzungen tauschen sich die Teilnehmer über ihre aktuellen Projekte aus und geben Einblicke in ihre technologische Ausrüstung und Ausstattung. Studierende des Masterstudiengangs Internationale Medien Kulturarbeit werden Posterpräsentationen halten und die Möglichkeit haben, sich mit Experten auszutauschen, um ein künstlerisches und technologisches Netzwerk aus Produktion und Theorie zu bilden.
Das Programm für die Konferenztage finden Sie hier.