Das vierte Community-Treffen der Projektgruppe DA_RuN fand dieses Mal im Learning Center der Merck KGaA in Darmstadt statt. 20 Teilnehmende aus den DA_RuN-Partnerunternehmen und des Fördermittelgebers hatten sich eingefunden, um sich über verschiedene Projektthemen aus dem DA_RuN-Umfeld auszutauschen. Ganz oben auf der Tagesordnung stand aber eine Führung durch das im August 2024 eröffnete Gebäude, das, so Holger Hiltmann (Merck), eine bedeutende Investition in die Ausbildung und Entwicklung junger Talente darstellt. Das Learning Center bietet Merck die Möglichkeit, ein interdisziplinäres Ausbildungskonzept in die Praxis umzusetzen. 600 Auszubildende aus rund 25 Ausbildungsberufen und den Bereichen Labor, Technik, Produktion und kaufmännische Berufe sowie duale Studiengänge sind jetzt unter einem Dach vereint.
Beim Gang durch die Stockwerke und Räume wurde ein weiterer Schwerpunkt des Konzepts sichtbar: Begegnung, Austausch und Zusammenarbeit zwischen den Auszubildenden werden großgeschrieben. Das spiegelt sich in offenen Raumkonzepten und unzähligen Begegnungsräumen auf jedem Stockwerk des Learning Centers wider. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung von Eigenverantwortung, Teamarbeit und praxisnahem Lernen der Auszubildenden. Zudem werden digitale Technologien eingesetzt, um die Auszubildenden auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten.
Zum Abschluss der Führung durch das Learning Center hatten wir die Möglichkeit, zusammen mit Holger Hiltmann auch über die Herausforderungen zu diskutieren, mit denen die Berufsausbildung heute konfrontiert wird: Wie zeitgemäß sind ihre Konzepte und Modelle noch? Welche Erwartungen haben junge Generationen an ihre Ausbildung und ihre Arbeitgeber? Dies zeigt sich auch an der wachsenden Anzahl an Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die der Gruppe der NEETs (Not in Education, Employment or Training) zugeordnet werden. Wie es gelingt diese Personen zu gewinnen, beschäftigt die Ausbildungsleitenden.
Den inhaltlichen Impuls setzte bei diesem Community-Treffen Anke Kopsch (Hochschule Darmstadt), die zum Stichwort „Neugier in Organisationen kultivieren“ präsentierte. Sie ging auf Faktoren ein, die Neugier fördern und wies uns auf verschiedene Dimensionen der Neugier hin: Entdecker-Freude, Antrieb durch Wissenslücken, Offenheit für Ideen Anderer, Freude an der Zusammenarbeit und Anspannungstoleranz. Ihre Botschaft: „Man kann seine Neugier trainieren und man kann sich und die Organisation diesbezüglich weiter entwickeln.“
In der anschließenden Diskussion wurde vor allem vertieft, wie sich Neugier als individuelle Eigenschaft im Verhalten von Teams und Führungskräften sowie auf organisationaler Ebene widerspiegelt.
Das Community-Treffen endete mit einem Einblick in den Entwicklungsstand des lernOS Leitfadens „Neugier & Resilienz“, der als DA_RuN-Transferprodukt entwickelt wird, in einer ersten Fassung vorliegt und nun von einer Lerngruppe pilotiert wird. Hier sind auch die Ergebnisse der Umsetzung der Maßnahmen in den Experimentierräumen eingeflossen (Achtsamkeitstrainings, Coaching-Skills, StressMindMap und Neugierräume).
Wie immer wurde das Treffen mit einem Ausblick auf die nächsten Termine (am 02.04.2025 findet das nächste Community-Treffen bei Vitronic in Wiesbaden statt!) sowie einem gemeinsamen Mittagessen abgeschlossen.